12. August 2021
Der Aufholprozess am Arbeitsmarkt geht weiter zügig voran. Mit Juli 2021 wurde ein wichtiges Etappenziel erreicht: Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich lag erstmals wieder unter dem Vorkrisenniveau. „Zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie konnte die Anzahl an beim AMS Niederösterreich vorgemerkten Personen unter das Vorkrisenniveau von 2019 reduziert werden. Damit ist eine Trendwende gelungen! Nun gilt es diesen Aufwärtstrend weiterhin zu nutzen. Das AMS Niederösterreich wird die Vermittlungsstrategie unverändert fortführen, um die Arbeitslosigkeit weiter zu senken“, analysiert der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich Sven Hergovich.
Ende Juli waren mit 45.663 um 15.920 bzw. -25,9% weniger Personen auf Jobsuche als im Vorjahr und sogar um 983 bzw. 2,1% weniger als im Juli 2019. Im Zweijahresvergleich konnten bisher nur Niederösterreich und Kärnten den Bestand vor der Krise unterschreiten (Ö: 4,0%). Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahresmonat mit 53.640 um 15.280 oder -22,2% weniger Personen beim AMS Niederösterreich registriert.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit:
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-8.205 oder –26,4%) als Frauen (-7.715 oder –25,3%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) Ende Juli im Jahresvergleich einen Rückgang um –28,7% und bei den Älteren (50+) einen Rückgang von -17,2%.
Den mit Abstand stärksten Rückgang mit –42,2% gab es erfreulicher Weise bei den Jugendlichen, wo außerdem im Vergleich mit 2019 bereits ein klares Minus von 17% zu sehen ist.
In Niederösterreich waren Ende Juli 13.428 und damit 29,4% aller vorgemerkten Personen länger als 12 Monate arbeitslos. „Die drohende Verfestigung der Arbeitslosigkeit bleibt die größte Herausforderung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt. Mit einem Plus von 14,4% bei der Langzeitarbeitslosigkeit liegen wir über dem Vorjahreswert. Österreichweit ist das Problem mit +26,7% noch weitaus größer. Der fortwährende Einsatz gegen Langzeitarbeitslosigkeit bleibt daher prioritär“, so der Landesgeschäftsführer.
Veränderung nach Branchen und Bezirken:
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-2.982), im Handel (-2.669), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt etwa -2.500), in der Warenerzeugung (-1.662) sowie im Verkehr (-943) und im Baubereich (-816).
Nach Arbeitsmarktbezirken fällt weiterhin auf, dass sich die Situation im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -34,3% und im Waldviertel um durchschnittlich -30,0% zurück.
Vermittlungsdrehscheibe auf Hochtouren: 45,5% mehr Stellenbesetzungen
Im Monat Juli 2021 wurden dem AMS Niederösterreich 8.015 neue Stellenangebote gemeldet. „Es stehen aktuell mit 17.433 im mehrjährigen Vergleich beispiellos viele offene Stellen für unsere Kundinnen und Kunden zur Verfügung. Diese Entwicklung ist zum Gros der zügigen Erholung der Wirtschaft und des Arbeitsmarkts nach den letzten eineinhalb Pandemiejahren geschuldet. Mit der raschen und konsequenten Vermittlungstätigkeit durch die Beraterinnen und -Berater des AMS Niederösterreich konnten im Juli 5.938 offene Stellen mit geeigneten Arbeitssuchenden besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein kräftiges Plus von 45,5%“, betont Sven Hergovich.
Wie sieht die Lage in Mistelbach aus?
„Derzeit freuen wir uns sehr, unter der 2.000 Marke zu bleiben und auch ein Minus von 23 Vorgemerkten gegenüber dem Vormonat erreicht zu haben“, freut sich die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.
Die Zahl der beim AMS Mistelbach vorgemerkten Personen konnte unter das Vorkrisenniveau von 2019 reduziert werden! So waren 2019 im Summe 3,7% mehr Arbeitssuchende vorgemerkt oder in Schulungen als im Vergleichsmonat Juli 2021. „Nun gilt es diesen Aufwärtstrend weiterhin zu nutzen. Wir werden die Strategie der raschen und konsequenten Vermittlung unverändert fortführen, um die Arbeitslosigkeit weiter zu senken“, analysiert die Leiterin des AMS Mistelbach und ergänzt: „Mit einem Minus von 14,3% verzeichnet die Jugendarbeitslosigkeit einen starken Rückgang zum letzten Jahr! Bei der Zahl der gemeldeten offenen Stellen stehen wir bei einem Plus von 80,2% gegenüber dem Vorjahr. Man sieht, dass es Bergauf geht.“