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Vollbeschäftigung in sechs NÖ Arbeitsmarktbezirken

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14. Juli 2022

Alle maßgeblichen Indikatoren für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt zeigen weiterhin deutlich nach oben. Auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind trotz steigender Unsicherheit derzeit noch stabil. Der auf Unternehmensbefragung basierende Konjunkturtest des WIFO vom Mai 2022 ergibt nach wie vor eine insgesamt positive Einschätzung der Betriebe zur aktuellen Lage. Hohe Unsicherheit besteht allerdings bezüglich der zukünftigen Entwicklung.

Nach wie vor steigt die Beschäftigung in Niederösterreich relativ kräftig und die Zahl der Arbeitslosen geht 16 Monate in Folge weiter zurück: Ende Juni waren beim AMS in Niederösterreich 35.715 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Rückgang um 10.288 Jobsuchende oder -22,4% im Vergleich zu Juni des Vorjahres bzw. um –20,1% zu Juni 2019. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 44.063 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-20,2% gegenüber dem Vorjahr bzw. -17,9% zu Juni 2019). Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zu Juni 2019 um 3,8% auf 661.000 Personen gestiegen. „Die Arbeitslosenquote lag Ende Juni mit 5,1% auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2008 (mit 4,7%) und um 1,5%-Punkte unter dem Vorkrisenniveau von 2019“, so Arbeitsmarktlandesrat Dr. Martin Eichtinger und AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich.

In sechs NÖ Arbeitsmarktbezirken liegt die Arbeitslosenquote unter 3%:
Darüber hinaus herrscht bereits in sechs NÖ Arbeitsmarktbezirken Vollbeschäftigung: in Horn mit 1,8%, in Waidhofen an der Ybbs mit 2%, in Scheibbs mit 2,1%, in Melk und Zwettl mit je 2,3% sowie in Amstetten mit 3%.

Österreichweit stärkster Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit:
Auch der Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit geht weiter voran und Niederösterreich gehört mit dieser Entwicklung zu den Top-Performern in Österreich. „Im bundesweiten Vergleich verzeichnen wir in Niederösterreich aktuell mit einem Minus von knapp 2.700 den stärksten Rückgang von Langzeitarbeitslosen im Vergleich zum Juni 2019 (-27,6%). Österreichweit beträgt der Rückbau -9,5%“, so AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.

„Erfreulich ist, dass die Langzeitarbeitslosigkeit weiter zurückgeht. Gleichzeitig sehen wir anhand der steigenden offenen Stellen, dass die Wirtschaft auf Hochtouren läuft und Arbeitskräfte benötigt. Mit unserer Arbeitsmarktstrategie, die wir gemeinsam mit den Sozialpartnern, AMS Niederösterreich und SMS erarbeitet haben, setzen wir insbesondere auf Kompetenzorientierung. Unser Ziel ist es, jede Arbeitnehmerin und jeden Arbeitnehmer zu jenen Jobs zu führen, die am besten zu deren Talenten und Stärken passen“, so Landesrat Dr. Martin Eichtinger.

Mit 7.037 langzeitarbeitslosen Personen beträgt in Niederösterreich der Anteil an allen arbeitslos vorgemerkten 19,7%. Gegenüber dem Höchststand während der Corona-Krise im März 2021 hat sich der Bestand damit mehr als halbiert (-57%).

All Time High an freien Stellen in Niederösterreich:
Laut Konjunkturtest bleiben die Beschäftigungserwartungen der befragten Betriebe insgesamt weiterhin hoch. Entsprechend stark entwickeln sich auch die Stellenmeldungen der Unternehmen beim Arbeitsmarktservice. Ende Juni waren beim AMS Niederösterreich mit 21.674 um 32,1% (+5.263) mehr als noch ein Jahr zuvor gemeldet. Noch nie – seit es entsprechende Aufzeichnungen gibt (in den 60er Jahren; Anm.d.Red.) – waren somit mehr offene Stellen beim AMS Niederösterreich gemeldet als jetzt im Juni. Das bedeutet auch, dass 1,6 Arbeitslose auf eine offene Stelle kommen. Die Stellenandrangziffer ist somit genauso niedrig wie zu Beginn der 80er Jahre, also zur Zeit der Vollbeschäftigung in Österreich.

Die bedeutendsten Zuwächse an offenen Stellen verzeichnen die Arbeitskräfteüberlassung mit +1.864 (+58,8%), gefolgt vom Handel mit +948 (+28,5%), dem Tourismus mit +534 (+32,8%) und der Warenproduktion mit +463 (+23,9%). Lediglich im Bauwesen nimmt die Zahl der offenen Stellen gegenwärtig nicht mehr zu (-3,2% gegenüber dem Vorjahr).

Viele Arbeitsaufnahmen und mehr freie Stellen besetzt:
Insgesamt 46.887 Jobsuchende konnten heuer ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. 41.040 freie Stellen konnten heuer bereits besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 27,1%.

Wie schaut es in Mistelbach aus?
Der Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit geht auch in Mistelbach weiter voran. Im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach waren Ende Juni 277 Personen mehr als ein Jahr beim AMS vorgemerkt. Gegenüber Juni des Vorjahres bedeutet das einen Rückbau von 57,7%! „Auch im Vergleich zu 2019 haben wir einen Rückgang der Langzeitarbeitslosen von 32,6%“, bemerkt Marianne Bauer, die Geschäftsstellenleiterin von Mistelbach.

Laut Konjunkturtest bleiben die Beschäftigungserwartungen der befragten Betriebe insgesamt weiterhin hoch. Entsprechend stark entwickeln sich auch die Stellenmeldungen der Unternehmen beim Arbeitsmarktservice. Ende Juni waren beim AMS Mistelbach 646 freie Stellen gemeldet.

Insgesamt 1.843 Jobsuchende konnten heuer ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. 1.553 freie Stellen konnten heuer bereits besetzt werden. „Der Rückgang der Langzeitarbeitslosen wird auch beim Gesamtstand der arbeitslos vorgemerkten Personen sichtbar“, stellt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer fest und ergänzt: „So waren mit Ende Juni 1.403 Personen beim AMS zur Arbeitssuche vorgemerkt. Dies sind um 28,9% weniger als im Vorjahresvergleich und um mehr als 50 weniger als im Vormonat.“

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