05. Juni 2025
Die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich steigt mit +4,6% im Vergleich zum Vorjahr weiter an. Im österreichweiten Vergleich fällt damit das Plus an arbeitslosen Personen am drittniedrigsten aus. Wie bereits im letzten Monat bleibt die Zahl der unselbstständig Beschäftigten mit 660.000 nahezu unverändert.
Ende Mai waren 41.881 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.854 bzw. 4,6% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 51.820 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+4,9% gegenüber dem Vorjahr).
Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag Ende Mai (geschätzt) bei 660.000 Personen. Davon waren 296.000 Frauen (+0,4%) und 364.000 Männer (-0,4%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau.
Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich bei 6% und damit um 0,3 Prozentpunkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,9% (+0,5%-Punkte).
„Sowohl Personal- als auch Jobsuchende stehen aktuell unter Druck, wirtschaftlich wie beruflich erfolgreich zu sein. Im Rahmen einer Service-Offensive haben unsere Beraterinnen und Berater allein im Mai knapp 2.000 Unternehmen in Niederösterreich besucht, um sie in Personalfragen bestmöglich zu unterstützen. Trotz der konjunkturell schwierigen Rahmenbedingungen wurden seit Jahresbeginn bereits 37.900 neue offene Stellen gemeldet und 33.148 Stellen wurden mit passenden Arbeitskräften besetzt. Damit wurde das Niveau des Vorjahres annähernd erreicht und die Werte aus dem Vorkrisenjahr deutlich übertroffen: +1.155 bzw. +3,1% neu gemeldete offene Stellen, +3.288 bzw. +11,0% erfolgreich besetzte Stellen gegenüber 2019“, betont AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+5,3% bzw. +972) als auch bei Männern (+4,1% bzw. +882) zugenommen.
Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+4,2% bzw. +626) wie Personen im Haupterwerbsalter (+4,0% bzw. +865).
Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 9,7% (auf 4.110 Personen) aus.
Nach Branchen steigt in den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+15,4% bzw. +234), in Beherbergung/Gastronomie (+8,6% bzw. +280) sowie im Handel (+7,4% bzw. +553) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+3,7% bzw. +242) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit im Bau (-0,3% bzw. -10) und in der öffentlichen Verwaltung (-0,5% bzw. -10).
„Trotz der anhaltend schwachen wirtschaftlichen Entwicklung suchen niederösterreichische Unternehmen intensiv nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit derzeit 14.578 offenen Stellen und 1.089 verfügbaren Lehrstellen steht beim AMS ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, denn das sind weiterhin um 18,8% mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Hier bietet das AMS Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Gleichzeitig setzt auch das Land Niederösterreich gezielt auf vielfältige Weiterbildungs- und Umschulungsangebote für Beschäftigte. Unser Anspruch ist es, sowohl Unternehmen als auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit maßgeschneiderter Beratung auf ihrem Weg in eine nachhaltige Zukunft zu unterstützen – genau darin liegt eine unserer wichtigsten Aufgaben für die kommenden Monate“, erklärt Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.
Aktuell sind 14.578 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 9,8% weniger als im Mai des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie z.B. im Gesundheits- und Sozialwesen (+39,6% bzw. +534). Starke Rückgänge sind in der Warenherstellung (-17,2% bzw. -268), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-17,8% bzw. -674) sowie in der Beherbergung/Gastronomie (-26,4% bzw. -410) zu beobachten.
Wie schaut es im Bezirk Mistelbach aus?
Steigende Arbeitslosigkeit:
Mit einem Plus von 3,4% steigt die Arbeitslosigkeit im Bezirk Mistelbach weiter an. Insgesamt sind 1.795 Personen beim AMS Mistelbach arbeitslos gemeldet. „Laut jüngsten Prognosen können wir frühstens 2026 mit einer Entspannung am Arbeitsmarkt rechnen“, prognostiziert die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Majewsky.
Stellenmarkt und Ergebnis Business-Tour:
„Im Rahmen der Service-Offensive haben unsere Beraterinnen und Berater im Bezirk Mistelbach allein im Mai knapp 160 Unternehmen besucht, um sie in Personalfragen bestmöglich zu unterstützen, seit Jahresbeginn wurden bereits 1.090 neue offene Stellen gemeldet und 936 Stellen mit passenden Arbeitskräften besetzt“, so die AMS-Geschäftsstellenleiterin.