22. Mai 2025
Es klingt wie ein Rezept, welches die bekannte Vorarlberger Schriftstellerin Monika Helfer am Donnerstag, dem 15. Mai, im Café Harlekin ausgestellt hat. 365 Kurzgeschichten über die Welt und das Leben hat sie in ihrem Buch „Wie die Welt weiterging“ versammelt und im Rahmen des LiteraTourFrühlings gemeinsam mit ihrer jüngsten Buchveröffentlichung „Der Bücherfreund“ ihrem interessierten Publikum vorgestellt.
In zehn ausgewählten kurzen, pointierten Geschichten gab sie einen Einblick in ihren Erzählkosmos, der oft Beobachtungen aus dem Alltag umfasst, die ins Fantastische oder in tabuisierte Themengebiete abdriften und lange nachwirken in der Erinnerung.
Eine große Leserschaft hat Monika Helfer mit der Familientrilogie rund um ihre „Bagage“ gewonnen. Aus dem zuletzt vorgestellten kleinen bibliophilen Erzählband „Der Bücherdieb“ hat sie eindrucksvoll gelesen und interessante Einblicke in ihre Kindheit gegeben. Das Buch ist eine gekürzte und neu geschriebene Ausgabe ihres Romans „Vati“, die den kriegstraumatisierten Vater zum Mittelpunkt hat und seine uneingeschränkte, allumfassende Liebe zu Büchern.
Monika Helfer macht aus Lebenserinnerung, ihrem Gespür für Menschen und ihren Alltagsbeobachtungen große Literatur und solange man ihr mit ihrer monoton dunklen, leicht brüchigen Stimme zuhören kann, geht die Welt auf jeden Fall weiter.
Am Ende gab es die Gelegenheit, die Bücher am Büchertisch der Buchhandlung Kral zu erwerben und von der Autorin signieren zu lassen.
Verbleibende Lesung:
Dienstag, 3. Juni, 19.30 Uhr in der Stadtbibliothek:
Doppellesung mit Jan Kossdorff und Gábor Fónyad
Jan Kossdorff liest aus „Der glückliche See“, Gábor Fónyad liest aus „Was noch kommt“
Inhalt „Der glückliche See“:
Vier Geschwister, ihre Eltern, die Erinnerung an den Großvater, die Verbundenheit mit einer Stadt: Aus Anlass des Besuchs der jüngsten Tochter Aino, die in New York lebt, kommt eine Familie am Ufer des Traunsees zusammen, um ihre Unversehrtheit in unsicheren Zeiten zu beschwören. Doch Veränderungen und Turbulenzen kann sie nicht verhindern – und auch nicht, dass sich manche Dinge wiederholen, und was anderen zustößt, scheint plötzlich auch einen selbst treffen zu können.
Zum Autor:
Jan Kossdorff wurde 1974 in Wien geboren, ist Autor, Redakteur und Werbetexter und lebt mit seiner Familie in Wien und Oberösterreich.
Inhalt „Was noch kommt“:
Max (40) stellt sich während eines Familienurlaubs in England zunehmend die Frage, ob sein Leben mit Ehefrau und zwei Kindern schon alles gewesen sein soll. Er fühlt sich zu einer anderen Frau hingezogen, die stärker seine Interessen teilt als seine Ehefrau Sarah. Die erotische Anziehungskraft wird immer stärker, während sie bei Ausflügen und Unternehmungen die intakte Familie spielen. Zurück in Wien kommt manches wie erwartet, anderes entwickelt sich in unerwartete Richtungen.
Zum Autor:
Gábor Fónyad, 1983 in Wien geboren, wuchs zweisprachig in einer aus Ungarn stammenden Musiker- und Theologenfamilie auf. Seine Begeisterung für alles, was mit Sprache zu tun hat, schlug sich in seinen Studien der Germanistik und Finno-Ugristik nieder und zeigt sich bei seiner Unterrichtstätigkeit an einem Gymnasium in Niederösterreich sowie an der Universität Wien. Er lebt mit seiner Familie in Mistelbach.