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Vereinssport – die soziale Dimension

Die Coronavirus-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig Sport für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Erwachsenen, aber insbesondere von Kindern und Jugendlichen ist. Wer in der Gemeinschaft eines Vereines Sport betreibt, der generiert daraus mehr Vorteile als ein individuell organisierter Sportler; das beweisen verschiedene Studien aus unterschiedlichen Ländern.

Die zusammengefassten Ergebnisse zeigen, dass eine wichtige Verbindung von Vereinsleben und  Gesundheit besteht und daher die Relevanz des Themas eindeutig gegeben ist. Die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein ermöglicht bzw. ist Plattform für soziale Beziehungen. Es kann daher angenommen werden, dass eine aktive Teilnahme am Vereinsleben sich schon aufgrund der sozialen Dimension alleine positiv auf die Gesundheit des Vereinsmitglieds auswirkt. Dieser zusätzliche psychosoziale Anteil stellt ein Alleinstellungsmerkmal des Sportvereins im Gegensatz zu selbstorganisierten Sport dar. Zusätzlich zeigen sich auch Effekte der Vereinsmitgliedschaft, die über den Einzelnen hinausgehen und sich auf die Gesellschaft als Ganzes auswirken.

Im Folgenden sind die wichtigsten gesundheitlich relevanten Ergebnisse aus den analysierten Studien zusammengefasst dargestellt. Hervorzuheben ist, dass die Untersuchungen Erfolge in allen Altersstufen und beiden Geschlechtern nachweisen konnten.

• Die aktive Mitgliedschaft im Sportverein in der Jugend trägt zur Eingliederung in die Gesellschaft bei (und schützt Jugendliche davor auf die schiefe Bahn zu geraten).
• Die aktive Mitgliedschaft im Sportverein stärkt das Selbstvertrauen von Jugendlichen, insbesondere von Mädchen.
• Die aktive Mitgliedschaft in einem Sportverein hat positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit (z.B. Vitalität). Diese sind stärker als beim selbstorganisierten Sporttreiben.
• Sportvereinsmitglieder sind mit ihrem Leben zufrieden(er).
• Die Mitgliedschaft in einem Sportverein macht Spaß und bringt soziale Unterstützung mit sich. Dies führt auch zu einer regelmäßigeren sportlichen Betätigung.

Allerdings, wie nötig mehr Motivation für körperliche Betätigung ist, zeigt der NÖ Kinder- und Jugendsportbericht. 83 Prozent der Schüler gaben an, nur einmal pro Woche Sport zu betreiben. Das heißt, rund nur ein Drittel erfüllen die Bewegungsempfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO! Deshalb hat auch das Land NÖ eine Initiative „Sportstrategie 2025“ (www.sportlandnoe2025.at) ins Leben gerufen, wo jeder seine Ideen, Wünsche, Feedback usw. äußern kann. Auch die SPUSU, Noe/gemeindechallenge, sportlandnoe.at, ist hier zu erwähnen.

Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit bei allen Sportvereinen der Stadt Mistelbach bedanken, wo viele ehrenamtliche Funktionäre tätig sind und so mittelbar einen wesentlichen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Nicht zuletzt gilt auch mein Dank der Mittelschule Mistelbach, die im Schuljahr 2021/22 im Rahmen ihrer Ausbildungsschwerpunkte „Sport & Gesundheit“ anbieten.

Gesundheit, Schule und Sport

Eine Befragung der niederösterreichischen Schülerinnen und Schüler zum Thema „Bewegung und Sport“, hat ergeben, dass es etwa zwei bis vier verpflichtende Sportstunden in einer normalen Schulwoche gibt (NÖ Kinder- und Jugendsportbericht). Im Schnitt kommen die Kinder und Jugendlichen in Niederösterreich also auf wöchentlich rund drei Sportstunden.

In Schulen mit sportivem Schwerpunkt werden im Schnitt ungefähr doppelt so viele Sporteinheiten abgehalten, das heißt: sechs Sportstunden pro Woche. Ab dem Schuljahr 2021/2022 erhalten sportbegeisterte Heranwachsende in der Mittelschule in Mistelbach die Möglichkeit, durch ein umfangreiches Bewegungs- und Sportangebot ihre motorischen Fähigkeiten weiter zu entwickeln.

Spiel und Sport bieten aber nicht nur gegenwartsbezogene Erlebnismöglichkeiten, sondern sie haben auch eine herausragende Bedeutung für die Entwicklung von Jugendlichen: Für die Herausbildung einer „eigenständigen Persönlichkeit“ ist der Kinder- und Jugendsport ein wichtiges Erfahrungsfeld bei den Heranwachsenden.

Als zuständiger Stadtrat für Sport freut mich dies ganz besonders. Durch regelmäßige sportliche Betätigung im Kindes- und Jugendalter wird hier schon der Grundstein für eine mögliche aktive Zukunft gelegt. Die Freude an der Bewegung kann nicht früh genug gefördert werden, jede sportliche Aktivität in jungen Jahren ist erwiesenermaßen ein Baustein für die langfristige Einstellung zum Sport, trägt zum Wohlbefinden bei und ist entscheidend für die Gesundheit.

Mein Dank gilt vor allem Direktor Christoph Eckel und seinem Lehrerteam, die es in mühevoller Kleinarbeit geschafft haben, das Projekt „Sport & Gesundheit“ in der Mittelschule in Mistelbach zu etablieren und das auch dazu beigetragen wird, die Kooperation von Schule, Sportvereinen und Gemeinde weiter zu heben.

Wenn Bewegung, Spiel und Sport frühzeitig und mit Spaß in den Alltag integriert werden, kann die Freude hieran ein Leben lang anhalten.

Den Kinder- und Jugendsport weiter in Mistelbach zu fördern, ist ein zentrales Anliegen der Stadtgemeinde Mistelbach und sicher eine nachhaltige Investition für eine gesunde Zukunft unserer Jugend.

Schule und Sport

Im Rahmen der Sportstrategie Niederösterreich 2020 und dem daraus abgeleiteten Sportfördersystem NEU soll die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die sich gesundheitswirksam bewegen, regelmäßig Sport betreiben und Mitglied in einem Sportverein sind, durch geeignete Maßnahmen und Projekte gesteigert werden.

Um einerseits eine Grundlage für sportpolitische Entscheidungen im Kinder- und Jugendsport zu schaffen und andererseits Aussagen über die Erreichung der gesetzten sportpolitischen Ziele treffen zu können, ist eine genaue Kenntnis der Einstellung und das Verhalten von Kindern und Jugendlichen in puncto Bewegung und Sport notwendig.

Daher wurde in Kooperation mit den niederösterreichischen Sportdachverbänden und der Bildungsdirektion für NÖ eine groß angelegte Studie zum Thema Bewegung und Sport unter niederösterreichischen Kindern und Jugendlichen durchgeführt.

Der Stadtgemeinde Mistelbach ist eine gesunde und sportlich aktive Gesellschaft ein sehr wichtiges Anliegen. Durch regelmäßige sportliche Bewegung im Kindes- und Jugendalter wird schon früh im Leben der Grundstein für eine aktive Zukunft gelegt. Darüber hinaus ist sportliche Aktivität in jungen Jahren für die langfristige Einstellung zum Sport respektive für die Gesundheit entscheidend.

In Kooperation mit der Neuen Mittelschule sowie den Sportvereinen ist daher in Mistelbach angedacht, sogenannte „Talente-Klassen“ ab dem Schuljahr 2021/22 einzurichten. Das Projekt wird auch vom NÖ Sport-Leistungs-Zentrum in St. Pölten durch deren Expertise unterstützt, wozu am 30. 6. 2020 eine persönliche Begegnung mit Vertretern der Stadtgemeinde, Sportvereinen, Neue Mittelschule im NÖ Sport-Leistungs-Zentrum stattfand.

Ein Meinungsaustausch via Skype mit den Kooperationspartnern erfolgte am 13. Oktober 2020, in dem unter anderem die weitere Vorgangsweise eingehend erörtert wurde.

Die NMS Mistelbach erarbeitet jetzt im nächsten Schritt ein Konzept für die Sport-Talente-Klassen. Die Umsetzung dieses Konzepts soll dann mit den teilnehmenden Sportvereinen besprochen werden. Die erste Talente-Klasse wird im Herbst 2021 starten. Als Unterstützung für diese Talente-Klassen soll auch ein Förderverein gegründet werden, in dem alle Vereine und die Stadtgemeinde vertreten sein werden.

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